Geschäftsführer Ressort Wein. Geduldiger Mediator, importiert an stressigen Tagen zum Ausgleich viel Wein, Gastronomiebetreuung, BVB Fan. Trinkt gerne mit Winzern.
Ich komme aus dem Ruhrgebiet, das ist nicht gerade eine Weinregion. Aber die Mosel ist gar nicht so weit weg und so hat mein Großvater immer Weine von der Mosel getrunken. Die Weine waren leicht und sehr süß. Ein paar von diesen Flaschen habe ich auch noch im Keller, werde sie aber wahrscheinlich nie öffnen. Mein Vater trank und trinkt ebenfalls gerne Riesling von der Mosel. Auf den Flaschen stand früher „Mosel-Saar-Ruwer, Riesling halbtrocken“. Das ein oder andere Lagerfeuer wurde mit diesen Weinen bestritten. Meine erste Kiste Wein habe ich als 15 jähriger bei einem Tischtennisturnier in der Nähe von Bordeaux gewonnen. Mit diesem Wein habe ich dann auch zwei Jahre später meine Karriere als Weintrinker gestartet. Der 86er Bordeaux schmeckte sauer und pelzig.
Die Karriere als Weinhändler begann dann um die Jahrtausendwende als Betreiber eines Bioladens. Unsere Kundinnen und Kunden kauften günstige Weine aus Spanien und Italien, deutsche Weine spielten fast keine Rolle. In der Weinhandlung Suff gab es dann endlich richtig gute deutsche Weine. Ein trockener Riesling von der Mosel aus dem Jahrgang 2005 schmeckte mir so gut – ich habe den heute noch auf der Zunge. Seitdem bin ich dem deutschen Wein verfallen und der Kreis zu meiner Familie schließt sich. Auch wenn ich hauptsächlich trockene Weine trinke, dürfen sie ab und an auch leicht und sehr süß sein, wie bei Opa.
Meine Lieblingsweine hier am Stand sind natürlich die beiden Rieslinge…